Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages, Marie-Agnès Strack-Zimmermann, hat Bundeskanzler Olaf Scholz aufgefordert, Panzer an die Ukraine zu liefern.
Stunden nach der Ankündigung der Bundesregierung, der Lieferung von Leopard-Panzern aus deutscher Produktion an Polen nicht im Wege zu stehen, sagte Strack-Zimmermann, Scholz solle eine Exportgenehmigung aus Deutschland erteilen, berichtete die Funke-Mediengruppe, wie BR 24 berichtete.
«Der Vorschlag, im Rahmen einer gesamteuropäischen Initiative kurzfristig Leopard-2-Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern, ist nach wie vor richtig. Deutschland sollte dafür endlich eine Exportgenehmigung erteilen», so die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestages.
Außerdem forderte sie die ukrainischen Soldaten auf, mit der Ausbildung an den von Polen zu liefernden Leopard-2-Panzern zu beginnen.
Die Botschaft von Strack-Zimmermann folgt auf die Ankündigung Berlins, die von Präsident Andrzej Duda am Mittwoch angekündigte Lieferung von Leopard-Panzern von ukrainischem Territorium an Polen nicht zu behindern.
«Deutschland sollte nicht im Weg stehen, wenn andere Länder Entscheidungen treffen, um die Ukraine zu unterstützen, unabhängig von der Entscheidung Deutschlands», sagte Vizekanzler Habeck, der Mitglied der umweltfreundlichen und pazifistischen Partei der Grünen ist, am Donnerstag.
Der Leopard ist ein deutsches Kampfpanzermodell, das auch deshalb eine wichtige Rolle spielt, weil die Weitergabe von im Inland produzierten Waffen an Dritte grundsätzlich von Berlin genehmigt werden muss.
Präsident Duda bestätigte die neuen Waffenlieferungen bei einem Treffen mit seinem ukrainischen und litauischen Amtskollegen Wolodimir Zelenski bzw. Gitanas Nauseda in der westukrainischen Stadt Lemberg.
Die polnische Regierung hat eingeräumt, dass Warschau mit dieser Entscheidung andere Länder ermutigen will, diesem Beispiel zu folgen. Obwohl Deutschland nicht direkt erwähnt wurde, wächst der Druck auf Berlin, Panzer an die ukrainische Armee zu liefern.
Nachrichtenquelle: (EUROPA PRESS)