Die kolumbianischen Behörden haben am Donnerstag die Auslieferung von Álvaro Córdoba, dem Bruder der Senatorin des Historischen Paktes Piedad Córdoba, an die Vereinigten Staaten eingeleitet, der von der US-Justiz des Drogenhandels beschuldigt wird.
Álvaro Córdoba wurde Anfang Februar 2022 in der kolumbianischen Stadt Medellín festgenommen, weil er laut RCN Radio für den Versand großer Mengen von Drogen in die Vereinigten Staaten verantwortlich sein soll.
Die kolumbianische Regierung hatte das Auslieferungsersuchen von Córdoba bereits Ende November unterzeichnet, nachdem es der Verteidigung des Angeklagten gelungen war, die Entscheidung zu verzögern, die im September vom kolumbianischen Präsidenten Gustavo Petro ratifiziert worden war.
Nach Angaben der kolumbianischen Medien wird ein Flugzeug der US-Drogenbehörde DEA Córdoba zusammen mit fünf weiteren Personen, denen verschiedene Straftaten vorgeworfen werden, in die Vereinigten Staaten transportieren.
Später berichtete RCN Radio, dass Álvaro Córdoba seinen Quellen zufolge nicht bereit sei, die gegen ihn erhobenen Vorwürfe in den Vereinigten Staaten anzuerkennen, und sich nun zusammen mit seinen Anwälten darauf konzentriere, die Argumente zum Beweis seiner Unschuld darzulegen.
Die US-Justizbehörden beschuldigen ihn u. a., mit «Gentil Duarte», dem Anführer der Dissidenten der inzwischen aufgelösten Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC), in Verbindung zu stehen, um Kokain über den Pazifik nach Nordamerika zu schicken.
Nach seiner Verhaftung in Medellín bezeichnete seine Schwester, Senatorin Piedad Córdoba, dies als «Verfolgung» gegen sie und ihre Familie wegen ihrer Rückkehr in die Politik. In den sozialen Medien schrieb sie damals: «Lasst uns die Beweise vorlegen, die dieses neue Justizsystem unterstützen».
Die US-Justiz wirft ihr jedoch mehrere Straftaten vor, darunter Verschwörung, Besitz und Handel mit Schusswaffen und Sprengstoff. Den Ermittlungen zufolge soll Córdoba Teil einer kriminellen Organisation mit Niederlassungen in Ländern wie Venezuela und Mexiko sein.
Nachrichtenquelle: (EUROPA PRESS)