Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador rief am Montag zur Vorsicht auf und erklärte, dass die Ermittlungen wegen Verbindungen zum Drogenhandel gegen den ehemaligen Sicherheitsminister Genaro García Luna und nicht gegen den ehemaligen Präsidenten Felipe Calderón geführt werden.
López Obrador hat versichert, dass der ehemalige mexikanische Präsident nichts von den «Verbindungen» zwischen García Luna, der in Calderóns Kabinett war, und dem Drogenhandel wissen könnte, obwohl er darum gebeten hat, den Ereignissen nicht vorzugreifen und den Abschluss des Prozesses abzuwarten, so die Zeitung «Proceso».
«Wir verfolgen niemanden. Rache ist nicht meine Stärke, und es gibt auch ein Volkstribunal, und das Volk ist sich des Schadens bewusst, den diejenigen angerichtet haben, die in der neoliberalen Periode regiert haben», betonte der derzeitige mexikanische Präsident.
Am Montag, dem vierten Prozesstag, sagte ein ehemaliger Anführer des Milenio-Kartells, Óscar Nava Valencia, aus, dass er selbst dem Ex-Sekretär rund zehn Millionen Dollar an Bestechungsgeldern für Informationen und Schutz gezahlt habe.
Am vergangenen Montag behauptete der Leutnant des Beltrán-Leyva-Kartells, Sergio Villarreal Barragán, alias «El Grande», in einer weiteren Sitzung, er habe gesehen, wie García Luna Bestechungsgelder erhalten habe und sogar auf der «Gehaltsliste» des Sinaloa-Kartells gestanden habe, während der Verteidiger argumentierte, es gebe keine Beweise oder Fotos für die Anschuldigungen gegen seinen Mandanten.
Villarreal, eine Schlüsselfigur des Beltrán-Leyva-Kartells und bekannt für seinen blutrünstigen und grausamen Charakter, war der erste von 70 Zeugen der Anklage, darunter der Drogenhändler Jesús «Rey» Zambada, der García Lunas Namen im Prozess gegen Joaquín Guzmán Loera, alias «El Chapo», zur Sprache brachte. Auf der Zeugenliste steht auch der ehemalige Staatsanwalt Édgar Veytia, alias «El Diablo», der wegen Korruption verurteilt wurde.
García Luna wurde in Dallas, Texas, verhaftet, nachdem in New York Anklage gegen ihn erhoben worden war, weil er sich zum Drogenhandel verschworen und falsche Angaben gemacht sowie Millionen von Dollar vom El Chapo-Kartell erhalten hatte.
Dem ehemaligen Minister für öffentliche Sicherheit werden Verbindungen zur organisierten Kriminalität vorgeworfen, weil er versucht haben soll, die Unterstützung von Drogenhändlern zu verschleiern. Ihm droht eine Mindeststrafe von zehn Jahren und eine Höchststrafe von lebenslänglich.
Nach früheren Ermittlungen erhielt das Sinaloa-Kartell im Gegenzug für die Bestechungsgelder eine sichere Passage für seine Drogenlieferungen sowie sensible juristische Informationen über laufende Ermittlungen gegen das Kartell und rivalisierende Gruppen.
Nachrichtenquelle: (EUROPA PRESS)
