Das Berliner Abgeordnetenhaus hat am Donnerstag den Vorsitzenden der örtlichen Christlich Demokratischen Union (CDU), Kai Wegner, nach einer Einigung mit der Sozialdemokratischen Partei (SPD) zum neuen Bürgermeister der Stadt ernannt.
In den ersten beiden Wahlgängen erreichte Wegner nicht die für einen Wahlsieg erforderlichen 80 Stimmen, was zu Kritik von Mitgliedern der beiden Parteien führte, die sich zur Regierungsbildung zusammengeschlossen haben.
In den vorangegangenen Tagen hatten sich einige jüngere Teile der Sozialdemokratischen Partei gegen die Unterstützung des konservativen Wegner ausgesprochen und für einen Boykott des Paktes und der Abstimmung plädiert.
Im dritten Wahlgang erhielt Wegner schließlich insgesamt 86 Stimmen – genau so viele Sitze wie CDU und SPD zusammen -, obwohl später die rechtsextreme Alternative für Deutschland (AfD) bekannt gab, dass sie den konservativen Kandidaten endgültig unterstützt habe.
CDU und SPD hatten sich nach der Wiederholung der Kommunalwahlen am 12. Februar auf eine Koalition geeinigt, nachdem die Wahlen vom September 2021 wegen gravierender Verfahrensfehler für ungültig erklärt worden waren.
Mit Wegner an der Spitze ist die CDU also nach mehr als 20 Jahren wieder im Amt des Berliner Bürgermeisters vertreten. Der letzte konservative Bürgermeister der deutschen Hauptstadt war Eberhard Diepgen, der bis Juni 2021 im Amt war.
Die neue Koalition aus Konservativen und Sozialdemokraten löst das Dreierbündnis aus SPD, Die Linke und den Grünen ab, das die Hauptstadt seit 2016 regiert hatte. Die scheidende Bürgermeisterin, Franziska Giffey, wird das Wirtschaftsressort übernehmen.
Nachrichtenquelle: (EUROPA PRESS)