
Der Hohe Vertreter für die Außenpolitik der Europäischen Union, Josep Borrell, hat das Urteil eines niederländischen Gerichts zum Abschuss des Malaysia-Airlines-Fluges MH17 in der Ostukraine im Juli 2014 als «wichtigen Schritt» in Richtung «Wahrheit und Rechenschaftspflicht» bezeichnet.
In diesem Zusammenhang erinnerte Borrell in einer Erklärung daran, dass die EU bereits vor mehr als acht Jahren «den Verlust von so vielen Menschenleben» – 298 Menschen – bedauert und gleichzeitig ihre Bestürzung über die Berichte zu diesem Fall zum Ausdruck gebracht hat.
Die EU forderte daraufhin «wiederholt» eine Klärung der Ursachen des Absturzes sowie eine internationale Untersuchung der Tragödie. «Wir haben derartige Gewalttaten, die die Sicherheit der Zivilluftfahrt bedrohen und eine ernsthafte Verletzung des internationalen Friedens und der Sicherheit darstellen, ebenso konsequent verurteilt», heißt es weiter.
Borrell forderte Russland erneut auf, «seine Verantwortung für diese Tragödie zu übernehmen und bei den laufenden Ermittlungen uneingeschränkt zu kooperieren». In dem Urteil heißt es, dass das Flugzeug von einer Buk-Rakete aus russischer Produktion getroffen wurde, die angeblich von einem Gebiet in Perwomaisk in der Region Lugansk abgeschossen wurde.
«Die strafrechtlichen Ermittlungen bezüglich der Beteiligung anderer Personen sind im Gange, ebenso wie die Verfahren gegen den russischen Staat vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte und der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation», heißt es abschließend.
Das Gericht befand die russischen Angeklagten Igor Girkin und Sergei Dubinsky sowie den Ukrainer Leonid Kharchenko für den Anschlag verantwortlich und verurteilte sie zu lebenslanger Haft. Ein vierter Angeklagter wurde freigesprochen, da ihm nicht nachgewiesen werden konnte, dass er den Befehl zum Abschuss der Rakete gegeben hatte.