Die italienischen Behörden haben das Haus durchsucht, in dem der Cosa-Nostra-Boss Matteo Messina angeblich derzeit wohnt, und zwar im Namen einer Person, deren Identität er sich geliehen hatte und gegen die ebenfalls ermittelt wird, sowie des Arztes, der ihn in einer Privatklinik in Palermo (Sizilien) wegen Krebs behandelt hat.
Die Verhaftung des seit 30 Jahren flüchtigen Messina durch die Carabinieri am Montag hat zu einer neuen Phase der Ermittlungen geführt, in der sich Sicherheitskräfte und Staatsanwälte darauf konzentrieren, so viele Beweise wie möglich zu sammeln und verschiedenen Hinweisen nachzugehen.
Eine dieser Spuren ist ein in Messinas Tasche gefundener Autoschlüssel, der zu einem Haus führt, das Andrea Bonafede gehört, dem Namen, unter dem sich der Mafiaführer in einer Klinik einer Krebsbehandlung unterzog und unter dem er einen falschen Ausweis erstellt hatte.
Der echte Bonafede steht nach Angaben der Agentur AdnKronos bereits auf der Liste der Verdächtigen der Staatsanwaltschaft Palermo. Auf der Liste steht auch der Arzt Alfonso Tumbarello, der für die Pflege des Capo zuständig war, um festzustellen, ob einer von ihnen eine Straftat begangen hat.
Der Leiter der Onkologie in der Klinik, Vittorio Gebbia, hat eingeräumt, dass Messinas Zustand «ernst» ist, und hat erklärt, dass der Patient zu keinem Zeitpunkt etwas getan hat, was beim medizinischen Team Verdacht erregen könnte, so die Zeitung «La Repubblica». Der Anführer der Cosa Nostra befindet sich jetzt in einem Gefängnis in L’Aquila.
In seinem Haus haben die Behörden keine Waffen gefunden, wohl aber einige Luxusgegenstände. Dennoch wurde am Dienstag die Suche nach biologischen Hinweisen, möglichen Verstecken oder Dokumenten fortgesetzt, die die Anschuldigungen gegen Messina untermauern und sogar zur Verhaftung weiterer Verbrecher führen könnten.
Nachrichtenquelle: (EUROPA PRESS)