Deutschland hat im Jahr 2022 die höchste Zahl von Straftaten gegen Journalisten und Medienschaffende seit Beginn der offiziellen Zählung im Jahr 2016 verzeichnet.
Der kriminalpolizeiliche Nachrichtendienst, der politisch motivierte Straftaten erfasst, habe insgesamt 320 Straftaten gemeldet, teilte die Bundesregierung auf eine Anfrage der Opposition mit.
Die Zahlen zeigen, dass sich die Zahl der Straftaten gegen Medienschaffende in den vergangenen vier Jahren bundesweit mehr als verdreifacht hat, wie aus Daten der Agentur dpa hervorgeht.
Dem Bericht zufolge handelt es sich bei den 320 Straftaten um 46 Gewaltdelikte, 41 Nötigungs- und Bedrohungsdelikte, 31 Sachbeschädigungsdelikte und 27 Hassdelikte. Bei den übrigen Straftaten handelt es sich um Verstöße gegen das Versammlungsverbot und sonstige Straftaten.
Bei der Zahl der gemeldeten Straftaten gegen Medienschaffende rangiert das Land Berlin an der Spitze.
Bei den Demonstrationen gegen die Anti-Coronavirus-Maßnahmen wurden 64 Straftaten gegen Reporter registriert, von denen 15 gewalttätig waren. Die Sprecherin der Partei Die Linke, Petra Sitte, erklärte jedoch gegenüber der Tageszeitung Die Welt, dass «die Radikalisierung und pressefeindliche Haltung bestimmter Gruppen ein Problem bleiben wird», auch wenn die Proteste gegen das Koronavirus verschwinden.
Sitte forderte außerdem «eine umfassende Strategie zum Schutz der Pressefreiheit, eine kontinuierliche Berichterstattung und einen besseren Rechtsschutz für Medienschaffende im Informationsrecht».
Nachrichtenquelle: (EUROPA PRESS)