Die Österreichische Volkspartei erzielt bei den Landtagswahlen in Niederösterreich ihr schlechtestes Ergebnis seit 1945.

Niederösterreichs
Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner von der konservativen Österreichischen Volkspartei (ÖVP) bei den Landtagswahlen. – Florian Wieser/APA/dpa

Die Österreichische Volkspartei (ÖVP) hat bei den Landtagswahlen in Niederösterreich am Sonntag mit einem Minus von 10 Prozentpunkten ihr schlechtestes Ergebnis seit 1945 erzielt.

Die Koalition aus OVP und Gruenen hat ihre Mehrheit im Landtag verloren, waehrend die rechtsextreme Freiheitliche Partei (FPO) ihr bestes Ergebnis seit 1945 erzielte, indem sie ihr bisheriges Ergebnis um neun Punkte steigerte und die Sozialdemokraten ueberholte.

Trotzdem bleibt die Volkspartei mit 39,94 Prozent auf dem ersten Platz. An zweiter Stelle steht die FPO mit 24,19 Prozent, die damit zum ersten Mal die 20-Prozent-Marke ueberschreitet. Die Sozialistische Partei (SPO) liegt mit 20,66 Prozent an zweiter Stelle. Die Grünen liegen mit 7,58 Prozent auf dem vierten Platz.

Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner sagte nach der Niederlage, die sie als «schmerzhaftes Ergebnis» bezeichnete, sie wolle «Vertrauen zurückgewinnen». «Ich bin der festen Überzeugung, dass dies der erfolgreichste und vorteilhafteste Weg für das Land und seine Bevölkerung ist», fügte sie hinzu.

Der österreichische Bundeskanzler und Parteivorsitzende Karl Nehammer führte das Ergebnis auf die «Gemengelage» aus verschiedenen Krisen wie Pandemie, Inflation und Migration zurück. «Dies sind schlechte Zeiten für die Regierenden», sagte er, wie der österreichische Rundfunk ORF berichtete.

Die Wahlbeteiligung lag bei 71,6 Prozent und damit deutlich höher als 2018, als sie 66,56 Prozent erreichte, wie «Die Presse» berichtet.

Die Wahlen in Niederösterreich wurden als Lackmustest für die allgemeine politische Stimmung in der Nation angesehen, zu einer Zeit, in der das Land mit einer Reihe von Skandalen konfrontiert ist, die das Vertrauen der Wähler beschädigt haben, berichtet DPA.

Nachrichtenquelle: (EUROPA PRESS)