
Der kosovarische Ministerpräsident Albin Kurti hat am Donnerstag bei einem symbolischen Besuch in der Tschechischen Republik, die bis zum 31. Dezember den rotierenden Ratsvorsitz innehat, den formellen Antrag auf EU-Mitgliedschaft eingereicht.
Kurti betonte, dass dies ein «historischer» Meilenstein für die ehemalige serbische Provinz sei und hofft, «so bald wie möglich» den von Pristina auszufüllenden Fragebogen zu erhalten, um in diesem komplexen Prozess weiter voranzukommen, so Kosova Press.
Der EU-Kommissar der tschechischen Regierung, Mikulas Bek, sieht in der europäischen Integration eine «Garantie für Frieden und Wohlstand» für die gesamte Balkanregion. Auch das tschechische Außenministerium betonte auf Twitter, dass der Antrag bestätige, dass die Bürger des Kosovo «ihre Zukunft in der Europäischen Union sehen».
Der EU-Vertrag sieht vor, dass die rotierende Präsidentschaft die anderen Mitgliedstaaten und auch das Europäische Parlament informieren muss. Es ist dann Sache der Außenminister, den Fall zu bewerten und zu entscheiden, ob sie Brüssel um eine Stellungnahme bitten.
Bis heute erkennen fünf EU-Mitgliedstaaten, darunter Spanien, die Unabhängigkeit der ehemaligen serbischen Provinz nicht an, so dass unklar ist, wie der Antrag Pristinas behandelt werden wird – ein Schritt, der normalerweise Monate im Rat dauert und in diesem Fall komplizierter sein könnte.






