Deutschland ersetzt Armeechef nach kontroversen Äußerungen über russische militärische Fähigkeiten

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Archiv – Dateibild des deutschen Verteidigungsministers Boris Pistorius vor Heereschef Eberhard Zorn und der ehemaligen Verteidigungsministerin Christine Lambrecht. – Michael Kappeler/dpa

Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius hat den Chef der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, entlassen, nachdem dieser wegen umstrittener Äußerungen über die russischen militärischen Fähigkeiten im Ukraine-Krieg kritisiert worden war.

In einem Interview mit dem Magazin Focus sagte Zorn im vergangenen Jahr, die Ukraine führe «Gegenangriffe, mit deren Hilfe sie Orte an der Frontlinie zurückerobern kann, aber sie kann Russland nicht auf breiter Front zurückdrängen».

In der Folge kritisierte Ben Hodges, der ehemalige Befehlshaber der US-Armee in Europa, die Äußerungen Zorns als «schockierend schlechte Analyse der russischen Fähigkeiten, die leider einen Großteil des Denkens der deutschen ‘Elite’ widerspiegelt», wie er auf seinem Twitter-Account schrieb.

Generalleutnant Carsten Breuer wird Zorn als Generalinspekteur der Bundeswehr ablösen, wie die Nachrichtenagentur dpa erfuhr.

Breuer wurde inmitten der Coronavirus-Pandemie durch seine Rolle als Leiter des Krisenstabs COVID-19 zu einem bekannten Gesicht.

Der jetzige Verteidigungsminister trat sein Amt Mitte Januar dieses Jahres an und löste Christine Lambrecht ab, die in der Debatte um die Entsendung moderner Kampfpanzer in die Ukraine in eine Kontroverse geraten war.

Nachrichtenquelle: (EUROPA PRESS)